Das Zentrum der Islamischen Kultur Imam Ali in Wien sollte geschlossen werden, fordert Heiko Heinisch im Gastkommentar.
Seit mehr als neun Wochen wird das iranische Regime von einer wachsenden Aufstandsbewegung erschüttert. Am 16. September starb Mahsa Amini vermutlich an den Folgen von Schlägen, die ihr von Polizisten zugefügt worden waren. Drei Tage zuvor war die junge Frau von der Sittenpolizei verhaftet und geschlagen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht vorschriftsgemäß trug. Seither gehen Tag für Tag in allen Regionen des Iran Menschen auf die Straße und fordern den Sturz der islamistischen Diktatur, die seit über 40 Jahre bis in die privaten Lebensbereiche der Menschen hineinregiert: Kleidervorschriften, Speisevorschriften oder das Verbot für unverheiratete Männer und Frauen, sich im selben Raum aufzuhalten sind nur drei Beispiele dafür, wie das Leben der Menschen von islamischen Regeln bestimmt wird.
Die Einhaltung dieser Regeln wird von der Sittenpolizei kontrolliert, die auch aus Fraueneinheiten besteht und speziell zur „Bekämpfung des Lasters“ geschaffen wurde und von den gefürchteten Basidsch-Milizen. Wer die Regeln nicht befolgte, musste schon in der Vergangenheit mit Verhaftung, Folter, Vergewaltigung oder Mord rechnen.
Der Aufstand der mutigen Frauen und Männer stellt die bislang zögerliche und entgegenkommende Iranpolitik Europas grundsätzlich in Frage. Ein Weiter-wie-bisher ist angesichts der brutalen Unterdrückung in Iran nicht mehr möglich. Realistisch betrachtet war sie immer schon eine Schimäre. Weiterlesen auf Falter.at